Christhard Richter
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"Isch hab den Krieg nit gemacht"
ISBN-Nummer: 978-3-8391-5695-7
Warum entstand dieses Buch? Was macht man, wenn man im Nachlass seiner Eltern deren Tagebuch
aus dem Krieg findet? Eben. Genau das habe ich auch getan.
Und dabei die Lust bekommen, selbst etwas dazuzuschreiben.
Ich nahm ihre Aufzeichnungen als Gerüst, um sie mit meinen eigenen
Erlebnissen zu ergänzen, abzugleichen und sie auch in einen
zeitlichen Kontext zu bringen.
Meine Eltern hatten viel fotografiert und auch so den Aufzeichnungen
eine zusätzliche Dimension gegeben. Zusammen mit meinen Erinnerungen dürfte
das Zeitgemälde vielleicht sogar eine dritte Dimension bekommen haben.
Das Tagebuch lässt die Auswirkungen des Kriegs in dem kleinen Dorf spüren und gibt
selbstverständlich gerade das wieder, was so in und mit der Familie durch ihn passierte.
Der Kindermund kommt dabei nicht zu kurz und in hessisch herüber und ist bei Bedarf
mit hochdeutscher Übersetzung versehen.
Aus dem Blickwinkel des Kindes wird das Kriegsgeschehen zudem nicht immer
so traurig gesehen wie aus der Sicht der Erwachsenen.
Nicht zu kurz kommen auch die familiären Auseinandersetzungen, die sich schon daraus
ergaben, dass mich meine Eltern religiös erziehen wollten, ich mich aber lieber bei
meiner Oma aufhielt, die den lieben Gott nur brauchte, wenn sie etwas verloren hatte
und der dann seinen Hl. Christopherus ausschicken musste. Bei Erfolg war mit einem
dankbaren Blick nach oben die Religion vorerst einmal wieder abgehakt. In dem Spannungsfeld
großmütterlicher Bodenständigkeit
und mütterlicher
Jenseitsbezogenheit
eröffneten sich dem
Kind dazwischen mannigfache
Gestaltungsmöglichkeiten
seines
kleinen Lebens. Zufälligerweise war die
meiste Zeit Krieg und
der brachte so ganz eigene
Einflüsse und eigenartige
Geschehnisse
mit ein, die hier
glücklicherweise nie etwas
mit Blut und Tod zu
tun hatten.
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